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„Verschaff mir Recht!“ – Liebe hat viele Gesichter

Im Rahmen der Woche der Vielfalt wurde von Montag, den 23. bis Freitag, den 27. Januar für alle inter­es­sierten Klassen die Ausstel­lung „Verschaff mir Recht“ gezeigt.

Bewegte Geschichten regen die Klassen zum Nachdenken und auch zur Kritik an.

„Traurig, schockiert, aufge­rüt­telt“ – das waren Reaktionen auf die Ausstel­lung – oder auch: „Ich wünsche mir mehr BILDUNG für ALLE, damit die Menschen­rechte auch überall einge­halten werden“ – „Ich bin froh, dass wir in Deutsch­land relativ weit sind mit der Akzep­tanz für ALLE, aber es muss noch viel mehr passieren – von Kindheit an und überall.“

In der UN-Menschen­rechts­er­klä­rung heißt es: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.

Die Ausstel­lung zeigt an konkreten biogra­phi­schen Erzäh­lungen, was es bedeutet, wenn die Kirche, die ja für ALLE Menschen da sein will und soll, weltweit für queere Menschen gerade NICHT einen Ort der Freiheit, Toleranz und Menschen­freund­lich­keit bietet, sondern im Gegen­teil zu einem Ort wird, an dem Repres­sa­lien, Anfein­dungen oder Ausschluss aus der Gemein­schaft folgen.

„Verprü­gelt, belei­digt und ausge­schlossen“ – so erlebt sich dieser Mann nach seinem Coming-Out

Auch wenn Kirche sich in Staaten, die die grund­le­genden Menschen­rechte missachten, teilweise „heraus­hält“ aus staat­li­chen Repres­sa­lien, so wird sie von Betrof­fenen viel zu oft NICHT als partei­isch für die Schwa­chen erlebt und dadurch zur Mittä­terin. 

Diese Ausstel­lung von 10 heute lebenden sehr mutigen Personen verschie­dener Natio­na­li­täten, die ihre Geschichte erzählen, hat viele unter­schied­liche Klassen zum Nachdenken gebracht: Über ihr eigenes Verhältnis zu Menschen, die eine andere als die eigene sexuelle Orien­tie­rung haben, über die Macht der Kirche(n), über die tiefe Sehnsucht aller Menschen, so akzep­tiert und gewollt zu sein, wie sie auf dieser Welt leben.

Die Ausstel­lung zeigt auch, dass sich etwas ändern kann und tatsäch­lich ändert, wenn sich Menschen zusam­men­schließen, die zu ihrer Einma­lig­keit in der Vielfalt stehen und zusammen für ihre Rechte eintreten. Sie zeigt letzten Endes auch auf, dass und wie Kirche ihre Macht und Bedeu­tung explizit dafür einsetzen kann (und muss), dass sich unser Bewusst­sein verän­dert und die Einhal­tung der Menschen­rechte für ALLE nicht nur auf dem Papier existiert bzw. nur in wenigen Ländern gesetz­lich verbrieft wird, sondern weltweit einge­for­dert wird.

Text: Sonja Claas (evRel); Hiltrud Knodt (kathRel, Schul­seel­sor­gerin)