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Glück­liche Lehrer = bessere Schüler:innen: Diese Gleichung ist für mich sinnvoll. Durch den Titel bin ich auf das Erasmus-Kursan­gebot in Barce­lona im Januar 2020, aufmerksam geworden. Meine Strate­gien, um ein „glück­li­cher Lehrer“ zu sein, hatte ich bereits entwi­ckelt. Aber welche neuen Ideen, Tipps und Tricks gibt es von anderen Menschen, im besten Falle aus anderen Teilen Europas? Geht „noch glück­li­cher“? Geht „anders glück­lich“? Ich bin neugierig und gespannt. Barce­lona erscheint mir – beson­ders im Hinblick auf den kalten und grauen Winter in Deutsch­land – ein geeig­neter Ort.

Auf geht’s…

Sonntag, 26.01.2020. Koffer und Rucksack sind gepackt, Wecker auf 04:00 Uhr, Abflug um 07:10 Uhr, Ankunft um 09:10 Uhr.

In Barce­lona angekommen erwar­teten mich Sonne und – für den deutschen Lehrer zu dieser Jahres­zeit – unerhört angenehme Tempe­ra­turen. Während die Spanier mit Winter­jacke und Schal herum­liefen, packe ich meine leichte (!) Jacke in den Rucksack und genieße die Sonnen­strahlen. Der Vorschuss an „happy­ness“ scheint nicht umsonst und stellt sich direkt beim Verlassen des Flugha­fens ein. Der erste Tag bringt noch genügend Freiraum für einen Erkun­dungs­lauf und leckeres spani­sches Essen.

Erfah­rungs­aus­tausch aus allen Ecken Europas

Am Montag lerne ich die anderen Kursteil­neh­me­rinnen und unsere Trainerin kennen. 10 Kolle­ginnen, die aus Polen, Finnland, Griechen­land und Schweden kommen und aus den unter­schied­lichsten Schul­formen sind, verspre­chen einen vielfäl­tigen Erfah­rungs­aus­tausch. Unsere Kurslei­terin ist eine aus Italien stammende Psycho­login, die mit ihrem motivie­renden und kreativen Wesen die Woche begleitet.

Im Laufe der nächsten vier Tage erhalten wir verschie­denste Angebote, Übungen und theore­ti­sche (psycho­lo­gi­sche) Ansätze zum Thema Life Coaching und Achtsam­keit. Immer mit dem gewissen Maß an Praxis und der Möglich­keit, die eigenen Befind­lich­keiten zu berück­sich­tigen und die Inhalte auf die persön­liche Situa­tion zu beziehen. Spannend waren dabei immer wieder die Möglich­keiten des Austauschs mit den anderen Kursteil­neh­me­rinnen. Immer gingen die Gespräche über den eigent­li­chen Auftrag hinaus: Ist die Ausstat­tung in den skandi­na­vi­schen Ländern wirklich so gut? Welche Probleme gibt es dort? Wie wird das deutsche Schul­system im Ausland wahrge­nommen? Fragen, die im tägli­chen Kurs nicht beant­wortet werden konnten, wurden am Abend in angenehmer Atmosphäre bespro­chen. Dabei haben sich in der Woche die Rollen verschoben. Wir Lehrer:innen: die „(better) Students“, Marta, unsere Kurslei­terin als „Happy Teacher“.

Nach sechs inten­siven und spannenden Tagen in Barce­lona fliege ich mit vielen neuen Ideen und Anregungen zurück in den Winter. Trotzdem als happy Teacher for better Students.